Daphnomantie

Griech. daphne, Lorbeer; mantike, Wahrsagung; engl. daphnomancy, laurel-divining; ital. dafnomanzia, Wahrsagen mittels Lorbeer. Nach der im Altertum mehrfach bezeugten Volksmeinung, dass man aus dem Knistern der ins Feuer geworfenen Lorbeerzweige die Zukunft erahnen könne, entstand in der Divinationsliteratur des 16./17. Jhs. die antikisierende Bezeichnung D. Knisterte das Feuer, so war dies ein gutes Omen; brannte der Zweig geräuschlos, standen die Zeichen schlecht.
Nach dem spätantiken lateinischen Autor Fabius Planciades Fulgentius sollten Lorbeerzweige unter dem Kopfpolster zukunftsweisende Träume hervorrufen. Aus diesem Grund war der Lorbeer auch dem weissagenden > Apollo heilig und wurde entsprechend Apollinischer, Delphischer oder Prophetischer Lorbeer genannt.

Lit.: Mythologiae |In Mythologies |Fulgentius Placiades In Mythologies |Hoc in volumine Infra Scripta Continentur. Fabij fulgentij placiadis Episcopi, Mythologiarum libri Tres. August[a]e Vindelicorum; Grimm & Wirsung, 1521; Ovidius Naso, Publius: Fasti. Darmstadt: Wiss. Buchges., [1995]; Witches, Devils, and Doctors in the Renaissance: Johann Weyer, De praestigiis daemonum. Tempe, Arizona: Arizona Board of Regents for Arizona State University, 1998.
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