Dao

Chin., Pfad, Weg. Nach > Lao-Tse (*604 v. Chr.), dem Autor des > Tao te king, ist Dao der Ursprung aller Dinge.

Im unergründlichen Grunde
liegt die Urwesenheit.
Sie war, ehe Himmel und Erde waren,
ohne Bewegung, ohne Gestalt,
noch werdefrei in der Ganzheit des Wesens,
ohne Widerstand alles erfüllend:
Mutter des Himmels und der Erde.
Unbegreifbar und unnennbar ist sie.
Ich bezeichne sie als das Unergründliche“ (Tao te king 25).

Der philosophische und religiöse > Daoismus setzt D. mit dem göttlichen Schöpfer aller Dinge gleich.
Im > Konfuzianismus bezeichnet D. die dem Kosmos inhärente Gesetzmäßigkeit, nach der der Mensch korrekt handeln kann.
Im chinesischen Buddhismus wurde D. bisweilen mit der Lehre (sanskr. > dharma), dem praktisch-ethischen Weg (sanskr. marga, > Achtgliedriger Pfad) oder der Erleuchtung (sanskr. > bodhi) gleichgesetzt.

Lit.: Laotse: Tao-Te-King/Text u. Einführung v. Rudolf Backofen. München: Drei Eichen, 1970.
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