Danov, Peter Konstantin

*11.07.1864 Hadarscha (Nikolaewka)/Bulgarien; 17.12.1944 Sofia, Begründer der Weißen Bruderschaft und Lebenslehrer.
Geboren als Sohn eines orthodoxen Geistlichen, trat D. nach dem Gymnasium zum Protestantismus über und orientierte sich in seinen Vorträgen an der lutherischen Neuauslegung der christlichen Botschaft. Nach fünfjähriger Tätigkeit als Lehrer begann er 1888 in den USA sein Theologie- und Medizinstudium. 1895 kehrte er in die Heimat zurück, um als geistiger Lehrer zu arbeiten. 1896 veröffentliche er sein erstes Buch
Wissenschaft und Erziehung, in dem bereits alle Grundprinzipien seiner Lehre enthalten sind, die später „Davonismus“ genannt wurde.
Ab 1904 gewann D. in der neuen Hauptstadt Sofia immer mehr Anhänger, die als „Weiße Bruderschaft“ (der weißen Kleider wegen) bekannt wurde und bis zu einer Million Mitglieder zählte. Durch die Vorträge Danovs mit Musik und Bewegung versuchten sie eins mit Gott und der Natur zu werden. D. musizierte selbst (er spielte hervorragend Geige) und komponierte. Gegenstand der Bewegung ist die > Paneurhythmie, eine Art gymnastischer Übungen, die, von Musik und Meditation begleitet, eine Harmonie mit den positiven kosmischen Kräften und der lebendigen Natur bewirken sollen. Die dafür entworfenen 28 Tänze versinnbildlichen den göttlichen Anfang und eine Quelle, die dem menschlichen Dasein Leben, Liebe, Ideen, Kraft, Freude und Schönheit verleihen soll.
1914 proklamierte D. das > Wassermannzeitalter und 1922 gründete er eine „esoterische“ Schule, in der er bis 1944 mit großem Erfolg unterrichtete. Von seiner Redegewandtheit, seinen hellseherischen Fähigkeiten und seiner außergewöhnlichen persönlichen Ausstrahlung berichten nicht nur seine Zeitgenossen und Sympathisanten, sondern ebenso die zu seinen Lebzeiten veröffentlichten Bücher.
Zu Danovs Lehrsätzen zählen u.a.: Der Ursprung aller Dinge ist der überall anwesende Gott. Das aktuelle Leben ist das Resultat früherer Taten und Handlungen und unterliegt dem Karma und der Wiedergeburt. Das Dasein existiert gleichzeitig in einer materiellen, astralen und mentalen Welt. Der Sinn der menschlichen Existenz ist seine Vervollkommnung; die vollkommenen Menschen, die sogenannte „sechste Rasse“, besitzen hochentwickelte physische und geistige Fähigkeiten, zumal bei ihnen das göttliche Gesetz der allumfassenden Liebe verwirklicht ist. Letztlich geht es um Gottes Reich hier auf Erden.
Sein Schüler Omraam Mikhaël > Aïvanhov (1900-1986) setzte Danovs Arbeit in Südfrankreich fort. Anhänger bezeichnen D. als einen Propheten, der vom Stern „Alfeola“ zur Erde gekommen sei.

W. (Auswahl): Das Wort des Meisters Beinsa Duno. München: Hueber, 1982; Du sollst lieben. Sofia: [s.n.], [1993]; Der Meister spricht. Remagen: Der Leuchter Reichl, 2001; Die drei Säulen des Lebens. Schaffhausen: Oratio-Verl., 2002; Die Paneurhythmie. Rottweil: Prosveta-Verl., 2005.
Lit.: Kovacheva, Eva: Die Weiße Bruderschaft des Peter Danov: Entstehung, Geschichte und Lehre. Marburg: Tectum-Verl., 2011.
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