Däumeln

Bedecken einer Textstelle mit dem Daumen zur > Weissagung. Bei dieser Form der Weissagung wird in einem Buch, meistens der Bibel, geblättert und mit dem Daumen irgendeine Textstelle zugedeckt, die dann als göttlicher Wink, als Orakel (> Bibliomantie), gedeutet wird.
Für solche Weissagungen wurden auch das Gebetbuch oder das Gesangsbuch verwendet.
> Franz von Assisi soll vor der Gründung des Franziskanerordens dreimal „gedäumelt“ haben, wie sein Biograf und Schüler, Thomas von Celano, in der Legenda secunda berichtet. > Bibelstechen.

Lit.: Glaube im Abseits: Beiträge zur Erforschung des Aberglaubens. Darmstadt: Wissensch. Buchges., 1992; Bauer, Wolfgang: Das Lexikon der Orakel: der Blick in die Zukunft. München: Atmosphären-Verlag, 2004.
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