D’Abadie, Jeannette

Auch Abadie, Jeanette, geb. um 1593 in einem Dorf namens Sibôurre in der Gascogne, Frankreich, wird von Pierre > de Lancre, der 1609 eine Untersuchung des Hexenwesens durchführte, als Hauptzeugin für Hexensabbate angeführt.
Das 16-jährige Mädchen erzählte von einer Frau namens Gratianne, die sie zu einem Hexensabbat führte, den der > Teufel selbst leitete. Er hatte die Gestalt eines abscheulichen, dunklen Mannes mit einem Janusgesicht. Bei ihrem ersten Sabbat musste sie Gott, der Jungfrau Maria, ihrer Taufe und ihrer Familie abschwören, allen weltlichen Dingen entsagen und den Hintern des Teufels küssen. Bei jedem Besuch musste sie diese Entsagungen wiederholen und häufig auch Gesicht, Nabel und Penis des Teufels küssen.
Zudem habe sie der Teufel entjungfert. Während der Geschlechtsverkehr bei solchen Zusammenkünften mit anderen lustvoll verlaufen sei, habe sie diesen mit dem Teufel als sehr schmerzhaft empfunden, da sein Penis einen Meter lang und schuppig und sein Samen eiskalt gewesen sei.
Bei den Feierlichkeiten gab es auch eine Reihe kleinerer Dämonen und es wurden sogar > Schwarze Messen gefeiert.
D. sagte sich schließlich los und entging so dem Scheiterhaufen.
Diese Erzählung enthält eine Reihe von Berichten, die durch frühere Hexenjäger schon bekannt waren, sodass D. mehr als literarische Gestalt fungiert denn als echte Berichterstatterin.

Lit.: L’Ancre, Pierre de: La chasse aux sorcières au Pays basque en 1609 [Texte imprimé]/Ospital, Jacques (1939-…); Schöne, Albrecht: Götterzeichen, Liebeszauber, Satanskult. München: Beck, 1993.

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