Căluşari

Rumän. cal, Pferd, abgeleitet von lat. caballus, „heilende Tänzer“; Gruppe von Tänzern, die durch das choreographische und reinigende Ritual Krankheiten zu heilen versuchen. Schutzherrin dieser kathartischen Geheimgesellschaft ist Doamna Zînelor, die Königin der Feen, die rumänische Variante der > Diana, auch Irodiada oder Arada (> Aradia) genannt – Namen, die bei westeuropäischen Hexen berühmt sind. Die Ausbildung erfolgt in Wäldern oder an einsamen Orten und besteht vor allem im Erlernen von akrobatischen Tänzen.
Die C. sind mit Keulen und Schwertern bewaffnet, tragen einen hölzernen Pferdekopf mit sich und eine Fahne, bei der sie schwören, die Bräuche und Gesetze der C. zu achten, wie Brüder zueinander zu sein, keinem Fremden zu verraten, was sie sehen und hören werden, und ihrem Führer gehorsam zu sein. Nach Ablegen des Eides wird die Fahne, an deren Spitze Heilkräuter festgebunden sind, gehisst, und die C. dürfen nicht sprechen, aus Furcht, von den Zîne (Feen) krankgemacht zu werden.

Ihr Springen, Hüpfen und Stampfen symbolisiert das Galoppieren der Pferde und das Fliegen und Tanzen der Feen.

Lit.: Eliade, Mircea: Das Okkulte und die moderne Welt. Salzburg: Otto Müller, 1978.
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