Cacus

Griech. kakós, schlecht, Sohn des > Vulcanus, vorrömischer feuerschnaubender Riese und Unhold, halb Tier, halb Mensch, der in einer Höhle auf dem > Aventin hauste, vorübergehende Wanderer tötete, Herakles einen Teil seiner Rinderherde stahl und die Tiere am Schwanz in seine Höhle zog. Das Gebrüll der Tiere verriet ihn jedoch. So drang Herakles in die mit einem Stein verschlossene Höhle ein und tötete C. Zum Dank stiftete ihm Evander, der damalige Beherrscher der Stelle, des nachmaligen Rom, an der Ara maxima auf dem Forum Boarium einen Opferdienst (Verg. Aen. 8, 185ff.).
Religionswissenschaftlich gesehen war C. ein altrömischer Gott mit Kult auf dem Palatin, wurde später aber vom griechischen Heros Evander zur Porta Trigemina am Fuße des Aventin verdrängt. Die oben angeführte Legende entstand im 3. vorchristlichen Jahrhundert.

Lit.: Bayet, Jean: Les origines de l’Hercule Romain. Paris: Boccard, 1926; Altheim, Franz: Griechische Götter im alten Rom. Gießen: A. Töpelmann, 1980.
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