Berendt, Joachim Ernst

Prof. h. c. (* 20.07.1922 Berlin, † 04.02.2000 Hamburg), Musikjournalist, Musikautor mit dem Spezialgebiet Jazz, führender Theoretiker der New Age-Bewegung. 1945 war B. Mitbegründer des Südwestfunks Baden-Baden. Sein Jazz-Buch und seine Plattenproduktionen wurden in der ganzen Welt ausgezeichnet.
In seinen Nadha-Brahma-Sendungen entwickelte er auf der Grundlage der westlichen und östlichen Weisheitslehren eine Theorie des „Tao Hörens“. Hören bedeutete für ihn, spirituell werden. Diese musiktheoretische Vorstellung beruht auf den von Hans > Kayser und seinem Schüler Rudolf > Haase entwickelten harmonischen System. Von Kayser stammt die Vorstellung, dass die Obertonreihe bestimmten Verhältnissen in der Umlaufbahn der Planeten entspricht. In diesem Zusammenhang konzentrierte sich B. auf die „Untertöne“, den Erd-, Sonnen-, Mond-, Jupiter-, Mars-, und Venuston, und versuchte, sie in einem Supersound musikalisch darzustellen, nach dem Motto des Propheten Jesaja: „Höre, so wird deine Seele leben.“ Für das Hören solcher Urklänge bedürfe es nach B. allerdings des Hörens durch ein drittes Ohr, um so ein kosmisches Bewusstsein zu erhalten. > Sphärenharmonie.

W.: Der Jazz: Eine zeitkritische Studie. Stuttgart: Dt. Verl.-Anst., 1950; Das Jazzbuch: Entwicklung u. Bedeutung d. Jazzmusik. Frankfurt a.M.; Hamburg: Fischer Bücherei, 1953; Jazz optisch. München: Nymphenburger Verl.-Handl., 1954; Nada Brahma: d. Welt ist Klang. Frankfurt a.M.: Insel-Verlag, 1983; Das dritte Ohr: vom Hören d. Welt. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt, 1985; Der Klang der Seele: Musik und Spiritualität. Hrsg. und eingel. von Richard Reschika. Freiburg i.Br.: Herder, 2000.

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