Benzozia

(Lat. bona socia, „gute Freundin“, holdes Wesen), keltische Göttin, die > Diana der alten Gallier. Sie wird von Augerius Episcopus Conseranus (1280) als ein Wesen erwähnt, mit dem Frauen des 13. Jhs. wie mit > Diana, > Herodias und > Holda auf Pferderücken dahinzugleiten glaubten, um sich zu den nächtlichen Orgien der B. zu versammeln. Dort wurden alle gezwungen, die Namen zusammen mit denen der Zauberer in den Sabbat-Katalog einzutragen. Am Ende der Zeremonien glaubten sie dann, selbst > Feen zu sein.
In Montmorillon, Poitou-Charentes, Frankreich, wurde im 18. Jh. ein Teil eines antiken Tempels gefunden, ein Basrelief, auf dem die Gestalt einer nackten Frau eingraviert war. Nach dem französischen Okkultisten und Dämonologen Jacques Albert Simon > Collin de Plancy (1794-1881) ist es nicht unwahrscheinlich, dass diese Gestalt die ursprüngliche Gottheit des Benzozia-Kultes war.

In der baskischen Mythologie ist B. die > Große Mutter, welche die Welt geschaffen hat.

Lit.: Grimm, Jacob: Deutsche Mythologie. Göttingen: Diterische Buchhandlung, 1835; Collin de Plancy, Jacques Auguste Simon: Dictionnaire infernal, ou, Bibliothèque universelle, sur les êtres, les personnages, les livres, les faits et les choses qui tiennent aux apparitions, à la magie: Paris: Livre Club du Libraire, 1963; Botheroyd, Sylvia: Keltische Mythologie von A-Z. Wien: Tosa-Verl., 2004; Spence, Lewis: An Encyclopaedia of Occultism. New York: Cosimo, 2006.

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