Benzoe

(Lat.: Styrax benzoides), Harz des Benzoebaumes, der in Hinterindien, Ostindien, Siam, Thailand, Vietnam, Laos und Sumatra heimisch ist. B. wird durch tiefe Einschnitte aus dem Styrax-Baum gewonnen und durch Alkoholauszug und nachträgliche Destillation aufbereitet. Man unterscheidet dabei das vanilleartig riechende Siam-Benzoe und das aromatischer und kräftiger duftende Sumatra-Benzoe. Beide Harzsorten haben eine stark euphorisierende Wirkung.
In der > Magie steht B. für Reinigung und Reichtum. Räucherung mit Benzoin, Zimt und Basilikum soll die Kunden anziehen und den Warenverkauf fördern. In Asien bewirken Schamanen mit B. magische Transformationsvorgänge. In der > Alchemie wird B. dem Planeten Sonne und dem Element Luft zugeordnet.

In der > Heilkunde wird B. aufgrund seiner stark beruhigenden bzw. entzündungshemmenden oder desinfizierenden Wirkung bei Brustverschleimung, Husten, Bronchitis und Asthma sowie bei Pilzbefall und Wundwaschungen angewendet. Da es keine Fertigpräparate mehr gibt, findet sich B. heute nur in der > Naturheilkunde und in der > Homöopathie. Auch in der Seifen- und Parfümindustrie wird es eingesetzt.
Das vanilleartig duftende B. findet vornehmlich bei Räucherungen Verwendung und ist in der russisch-orthodoxen Kirche Hauptbestandteil des Kirchenweihrauchs.

Lit.: Magister Botanicus: Magisches Kreutherkompendium; ein erweytertes wahrhaft ergötzliches Werk ueber die magischen Verrichthungen mit Kreuthern und den zauberischen Kräfften der Pflanzen sowie dehren medicinalischer Beteuthungen. 2., überarb. u. erg. Aufl. Speyer: Die Sanduhr – Fachverlag für altes Wissen, 1995.
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