Benedikt von Nursia

(* Um 480 Nursia, Umbrien, Italien, † 21.03.547 Monte Cassino – der Tag ist sicher, das Jahr nur erschlossen), heilig (Fest: 21. März), Gründer des Benediktinerordens, Vater des abendländischen Mönchtums und Patron Europas; B. studierte in Rom artes liberales, schloss sich nach einem Bekehrungserlebnis zunächst einer Asketengruppe an und lebte dann drei Jahre als Einsiedler in der Nähe von Subiaco. 530 gründete er zu Monte Cassino das Stammkloster des nach ihm benannten Benediktinerordens und verfasste die bedeutendste lateinische Mönchsregel mit der Grundaussage: ora et labora (bete und arbeite).
In seinen Dialogen – II (ganz B. gewidmet), III, 16; IV, 7 – will Gregor I. d. Gr. (590-604) keine eigentliche Biografie schreiben, sondern am Beispiel von B. den mystischen Weg zu Gott aufzeigen. Dieser Weg ist gekennzeichnet durch eine Reihe paranormologisch relevanter Episoden: > Visionen, Gabe der > Unterscheidung der Geister, > Wiederbelebung einer Leiche durch Gebet usw.

Unter anderem ist von folgender Vision die Rede: B. stand am frühen Morgen am Fenster, betete und blickte ins Freie. Da sah er plötzlich, wie sich ein Licht von oben her ergoss, alles erhellte und den ganzen Tag das Tageslicht übertraf. Dabei wurde B., wie er später erzählte, die ganze Welt, wie in einem Sonnenstrahl vereinigt, vor Augen geführt.
Die mit B. in Verbindung gebrachten Devotionalien haben Amulettcharakter und sollen vor schwerem Tod, Unwetter, Bezauberung u. a. m. schützen.

Lit.: Vogüé, Adalbert de – Calati, Benedetto – Gregorius PP.I, Magnus/Dialogi. Roma: Vita Nuova, 2000.
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