Belladonna

(Ital., „schöne Frau“), Wolfskirsche, Tollkirsche, Teufelsbeere, botanisch Atropa Belladonna L., eine Pflanze, die der Gattung der Nachtschattengewächse, Solanaceae, angehört. Sie besitzt eine glänzende rötlich-schwarze Beere von der Größe und Gestalt einer Kirsche, die sehr giftig ist. In Menge genossen können Blätter, Wurzeln und Beeren schlimme Zustände verursachen und sogar zum Tod führen. Der giftige Bestandteil ist das in der ganzen Pflanze, hauptsächlich aber in den Blättern und Wurzeln enthaltene Alkaloid Atropin, welches in der heutigen Medizin vielfach Verwendung findet: als Tinktur und standardisierter Extrakt (in Kombinationspräparaten) bei Spasmen und kolikartigen Schmerzen des Magen-Darm-Traktes und der Gallenwege, bei Krankheiten des Nervensystem und zur Erweiterung der Pupille (von daher der botanische Name!).
Früher hat man die trockenen Blätter dieser betäubenden Giftpflanze gegen Schleimhusten und die Engbrüstigkeit alter Menschen, mit Tabak vermischt und bis zum betäubenden Gefühl geraucht bzw. empfohlen (Most).

Im Zauberwesen kommt B. als wesentlicher Bestandteil von Zaubersalben und Getränken in Betracht, da sie durch ihr Alkaloid narkotische Wirkungen, Visionen und Schlafzustände hervorruft.

Lit.: Most, Georg Friedrich: Encyklopädie der Volksmedizin/Einleitung Karl Frick und Hans Biedermann. Neuauflage der Ausgabe Graz 1973 (durch eine neue Einleitung vermehrter Nachdruck der 1843 bei F.A. Brockhaus in Leipzig erschienenen Ausgabe). Graz: ADEVA, 1984; Pschyrembel Wörterbuch Naturheilkunde: und alternative Heilverfahren/Bearb. v. d. Wörterbuch-Redaktion d. Verlages unter d. Leitung v. Helmut Hildebrandt. Berlin; New York: de Gruyter, 1996.
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