Beatus

(Lat., der Selige), heilig (Fest: 9. Mai), geb. im 1. oder 6. Jh. möglicherweise in Frankreich oder Schottland, gest. 112 oder im 7. Jh. bei Beatenberg in der Schweiz. Da eine alte Vita fehlt und eine solche erst 1511 vom Basler Minoriten Daniel Agricola vorgelegt wurde, kann nur die sichere Aussage gemacht werden, dass B. seit Beginn des 13. Jhs. als Patron der Kirche von Beatenberg nachweisbar ist. Er lebte als Einsiedler und hatte seine Zelle in dem später nach ihm benannten Sankt Batten (Beatushöhle) am Thuner See. Das Augustinerkloster Interlaken hatte seine Gebeine mit Silberdraht aneinanderfügen und in einem silberbeschlagenen Sarg in der Höhlenkapelle Beatenberg beisetzen lassen. Das alte Sankt Batten war bis 1528 der größte Wallfahrtsort Berns. Vor allem zu Zeiten der Pest, aber auch um Heilung erkrankter Kinder oder Erwachsener pilgerte man zum hl. B. Er wird als Einsiedler vor oder in der Höhle mit einem Drachen dargestellt, den er besiegt haben soll. Seit 1512 gibt es in Zürich eine Beatus-Bruderschaft.
B. ist Patron der Innerschweiz sowie gegen Pest und Krebs.

Lit.: Agricola, Daniel: Almi confessoris et anachorete Beati: Helveciorum primi evangelistae et apostoli: a sancto Petro. Impressum, Basileae: ex officina providi viri Adae Petri de Langedorff, impressa anno Domini 1511; Stueckelberg, Ernst Alfred: Die Schweizerischen Heiligen des Mittelalters: ein Hand- u. Nachschlage-Buch für Forscher, Künstler, und Laien. Zürich: Amberger, 1903.
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