Bastet

(Griech.), ägyptische Lokalgöttin von Bubastis („Haus der Bastet“) im Ostdelta des Nils, die von antiken Autoren gelegentlich auch „Bubastis“ genannt wird. Bereits im Alten Reich wird sie durch synkretistische Angliederung an benachbarte Löwengöttinnen, wie > Sachmet und vor allem > Tefnut, mit Löwenkopf dargestellt. Seit dem neuen Reich trägt B. zunehmend einen Katzenkopf, wurde doch der > Katze selbst solare Bedeutung zugesprochen. So wird sie auch als ägyptische katzenköpfige Göttin bezeichnet, die in Bubastis als Fruchtbarkeitsgöttin verehrt wurde. Von daher rühren nicht zuletzt die dortigen großangelegten Katzenfriedhöfe.
Nach memphitischer Überlieferung ist B. die Mutter des Einbalsamierungsgottes > Anubis und wurde selbst als „Salben-Göttin“ gedeutet, welche die Salbe in ihrer überirdischen Kraft verkörpere. In der Bibel wird sie auf Hebräisch „Pi-Beset“ (Ez 30,17) genannt. In der griechischen Interpretation wird für sie > Artemis eingesetzt.

Als Gegentyp zur gefährlichen Sachmet trägt B. die Züge einer gütigen Göttin. Dazu passen auch die von Herodot (II.60) geschilderten rauschenden Feste in Bubastis. In der Spätzeit wird B. als Tochter der > Isis mit dem alles an sich ziehenden Isiskult verbunden.
In der heutigen Hexerei und > Sexualmagie gilt sie als die populärste altägyptische Gottheit.

Lit.: Geschichte Ägyptens unter den Pharaonen. Nach den Denkmälern bearb. v. Heinrich Brugsch-Bey. Leipzig, 1877/Neudr. Wiesbaden: LTR-Verl., 1981; Bonnet, Hans: Lexikon der ägyptischen Religionsgeschichte. 3., unveränd. Aufl. Berlin: Walter de Gruyter, 2000.
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