Barbarazweige

Früher häufig auch als Barbarabäume bezeichnet, kleine Äste, die nach altem Brauch am 4. Dezember, dem Gedenktag der hl. > Barbara, geschnitten und in einer Vase in der Wohnung aufgestellt werden. Bei den Ästen handelt es sich je nach Gegend und Brauchtum um Kirsch-, Apfel-, Haselnuss-, Rosskastanien-, Birken-, Holunder-, Aprikosen-, Kastanien-, Pflaumen-, Pfirsich-, Rot-, Weiß- und Schwarzdorn- oder Forsythienzweige. Diese sollen bis zum Heiligen Abend blühen und damit in der kargen Winterzeit ein wenig Leben in die Wohnung sowie im neuen Jahr Glück bringen. Schriftlich nachgewiesen ist der Barbarabaum seit dem 13. Jh.; zusammen mit dem Barbara-Weizen gilt er als einer der Ursprünge des Weihnachtsbaumes. In manchen Familien wird für jedes Mitglied ein besonderer Zweig aufgestellt. Wessen Zweig zuerst oder besonders schön blüht, hat Glück zu erwarten. So schreibt man dem B. auch magische Kräfte zu.
Martin Greif hat dem Brauch in seinem Gedicht „Barbarazweige“ ein Denkmal gesetzt.

Lit.: Baumgarten, Amand: Das Jahr und seine Tage in Meinung und Brauch der Heimat. Linz: Pirngruber, 1927; Nussbaumer-Keller, Marie-Louise: Der Barbarazweig: Geschichten zur Advents- und Weihnachtszeit. Selbstverlag, 2004; Becker-Huberti, Manfred: Lexikon der Bräuche und Feste. Freiburg i.Br.: Herder, 2007.
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