Ballofa

Jener Berg, in dem die nordischen Zwerge ihre Schmiedewerkstatt hatten. Bei ihnen sollte > Wieland, ein kunstreicher Schmied der germanischen Mythologie, nach seiner Arbeit bei > Mime auf Wunsch seines Vaters > Wate in die Lehre gehen. Ob Wieland in B. tatsächlich das Schmiedehandwerk erlernte, bleibt offen.
Die unterschiedlichen Lautungen in der Vita Ludgeri und den 5 Fassungen der nordischen Dietrichsage (ballowa, ballofa, kallava, kallafua und kallaelffua) spiegeln nur idiomatische bzw. schreibtechnische Eigentümlichkeiten der Sprachen wider, betreffen also die gleiche Ortsangabe. Es bleibt daher reine Spekulation, ob es irgendwo im Hönnetal (Sauerland) einen Berg „ballofa“ gegeben hat. Allerdings war Ballofa (oder Ballowa) offenbar bereits im 8./9. Jh. der Name für einen begrenzten geographischen Raum im Hönnetal oder für eine großflächige Hofanlage in der Hand eines edlen Geschlechts.

Lit.: Altfridus, Monasteriensis: Das Leben des heiligen Liudger. Übers. von Albert Wassener. Essen: Ruhrländ. Verl.-Ges, 1957.
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