Balken

Meist viereckige Schnitthölzer, die in der Regel als waagrechte Träger lotrechte Lasten zu tragen und somit eine besondere Schutzfunktion haben. Aus diesem Grund wurden bei den Indogermanen und damit bei den Germanen, B., Pfosten und Pfähle als göttlich verehrt. Im Gebälk wohnt besonders gerne der > Kobold, deshalb darf man beim Umbau die B. nicht achtlos wegwerfen. Mitunter werden lästige Dämonen und sogar die Pest in den B. gebannt. Die Schnitzereien, Rosetten oder hl. Zeichen auf dem Mittelbalken der Bauernstube, haben neben der Verzierung immer auch einen Übel abwehrenden Zweck, sodass die Zeichen mit Bedacht ausgewählt werden.
Durch eine geeignete Platzierung des Herdes in der Küche soll die Sammlung der Schutzgeister des Hauses und der Hausbewohner in der Küche und um den Herd gefördert sowie ihre Wirkung verstärkt werden. Die Hitze des Herdes wirke nämlich anziehend sowohl auf die Schutzgeister des Hauses als auch auf die Schutzgeister ihrer Bewohner und erleichtere ihnen das Arbeiten.

Lit.: Bächtold-Stäubli, Hanns (Hg): Handwörterbuch des deutschen Aberglaubens. 10 Bde. Berlin: W. de Gruyter, 1987; Bagavad-Gita 7,23.2; Koran 9,29.
Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.