Bakhita, Josephine

Hl. (01.10.2000, Fest: 8. Februar), Canossianerin; geb. um 1869 als Tochter einer wohlhabenden Familie, die dem Stamm der Dagiù angehörte, in der Nähe von Jebel Agilese, im Norden von Nyala, Süd-Darfur, Sudan; mit sieben Jahren entführt und als Sklavin verkauft. Nach Diensten bei verschiedenen Herrschaften wurde sie 1883 vom italienischen Konsul Callisto Legnani „erworben“. Auf diesem Weg kam sie nach Italien, wo sie zusammen mit der Tochter der Familie Legnani der Gemeinschaft der Canossianerinnen anvertraut wurde. Nach der Taufe am 9. Januar 1890 auf den Namen Josephine Margherita Fortunata trat sie am 7. Dezember 1893 in Venedig in das Noviziat der Töchter der göttlichen Liebe (Canossianerinnen) ein und legte am 8. Dezember 1896 die zeitlichen und am 10. August 1927 die ewigen Gelübde ab. Nach dem Dienst in verschiedenen Häusern der Gemeinschaft kam sie nach einem früheren Aufenthalt wieder nach Schio zurück, wo sie am 8. Februar 1947 im Ruf der Heiligkeit starb. Ihr Körper blieb bis zur Einsargung am 11. Februar ohne jede Totenstarre, sodass die Mütter ihre Hand den Kindern als Schutzsymbol auf das Haupt legten. B. wurde am 17. Mai 1992 selig- und am 1. Oktober 2000 von Papst Johannes Paul II. heiliggesprochen.

Lit.: Beatificationis et Canonisationis Iosephinae Bakhita. Positio super virtutibus. Roma: Sacra Congregatio pro Causis Sanctorum, 1975; Resch, Andreas: Wunder der Seligen 1991-1995. Innsbruck: Resch, 2006.
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