Bacchanalien

Engl. bacchanalia, allgemeine Bezeichnung der zu Ehren des > Bacchus gefeierten orgiastischen Trinkgelage. Die entsprechenden Riten wurden ursprünglich von Frauen ausgeführt, später durften auch Männer daran teilnehmen. Die Altersgrenze für alle Teilnehmenden war auf 20 Jahre festgelegt. Bei den Griechen wurden diese Feiern > Dionysien genannt. Ab dem 5. Jh. v. Chr. drangen sie dann auch nach Rom und Italien vor, wo sie vorzugsweise unter der Bezeichnung B. besonders zügellos begangen wurden, bis P. Aebutius 186 v. Chr. von seiner Mutter und seinem Stiefvater zwecks Einweihung zu den > Bacchantinnen geschickt wurde, um sich seiner zu entledigen und so seines Erbes sicher zu sein. Aebutius wandte sich nach Einsicht in das Geschehen aber an den Consul Spurius Postumius, wodurch es zur Anzeige kam. Der Senat verbot daraufhin die Feiern.

Lit.: Vulpius, Christian August: Mysterien neuerer Bacchanalien. Weimar, 1791; Busch, Gabriel Christoph Benjamin: Von Bacchanalien bis Bildhauerkunst. Eisenach: Wittekindt, 41803; Dictionnaire critique de l’ésoterisme/Jean Servier (Hg.). Paris: Presses Universitaires de France, 1998; Schuster, Georg: Die geheimen Gesellschaften, Verbindungen und Orden. Erster Band. Wiesbaden: Fourier, o.J.
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