Babinski, Joseph François Félix

Französischer Nervenarzt polnischer Abstammung (*17.11.1857 Paris; † 29.10.1932 ebd.), Direktor der Klinik von Jean-Martin > Charcot an der Salpêtrière sowie Arzt in den Spitälern von Paris und gilt als Nestor der französischen Psychophysiologie. Er beschrieb einen nach ihm benannten Reflex (Babinski-Reflex, Babinski-Zeichen), der bei Läsionen der Pyramidenbahn auftritt: Nach festem Bestreichen der Fußsohle (bes. des Randes) kommt es zur Beugung der Großzehe nach oben.
Mit Pithiatismus (griech. peitho, überreden) bezeichnete er die therapeutischen Suggestivverfahren wie auch die für diese Verfahren zugänglichen Zustände oder Leiden. Neben seinen zahlreichen Veröffentlichungen zu Themen der Anatomie, Physiologie und klinischen Diagnostik finden sich auch Arbeiten zu Hypnose und Hysterie, wobei er die Ansicht vertritt, dass bestimmte hysterische Manifestationen unter dem Einfluss von Magneten von einer Person auf die andere übertragen werden können.

W.: De l’Hypnotisme en thérapeutique et en médecine légale. Paris, impr. de la ,Semaine médicale‘, 1910; Hystérie-pithiatisme et troubles nerveux d’ordre réflexe en neurologie de guerre [Texte imprimé]/J. Froment, 2e éd. revue et augmentée. Paris: Masson, 1918.
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