Baalberith

Hebr., „Herr des Bundes“, semitischer Stadtgott von Sichem, auch El-Berith („Gott des Bundes“) genannt. Nach dem Tod Gideons verfielen die Israeliten wieder der Abgötterei mit den Baalen und machten den „Baal des Bundes“ zu ihrem Gott (Ri 8,33). Er war der Schutzgott von Verträgen, die durch das rituelle Schlachten eines Esels besiegelt wurden. B. wird nur im Buch Richter als Spezifikation des Fruchtbarkeitsgottes > Baal genannt. Er half dem Abimelech, König über Israel zu werden (Ri 9).
Diese Abwendung von Jahwe und Zuwendung zu Baal wurde von der > Dämonologie aufgegriffen und als Pakt mit dem Teufel gedeutet. So wird B. in der höllischen Allianz als Teufel zweiter Klasse zum Sekretär und Wächter der Höllenarchive. B. befindet sich auch unter den vielen Teufeln, von denen die Ursulinerin > Madeleine de Demandoix in Kloster Aix-en-Provence Anfang des 17. Jhs. besessen war.

Lit.: Cavendish, Richard: Die schwarze Magie. Berlin: Richard Schikowski, 1980; Dictionary of Deities and Demons in the Bible (DDD)/Karel van der Toorn; Becking, Bob; Horst, Pieter W. van der (Hg.). Second extensively revised edition. Leiden; Boston; Köln: Eerdmans; Brill, 1999.
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