Athialil, Thomas Abraham

Am 1. Oktober 1936 in einer normalen Entbindung in Ponkunnam, in Kerala, Indien, zur Welt gekommen, wies von Geburt an Missbildungen auf, die für jeden offensichtlich waren: an beiden Beinen kongenital verdrehte Füße. Als das Kind zu gehen begann, berührte es den Boden jeweils mit dem Fußrücken. Es gibt sehr viele Zeugen, die keine Experten waren, aber übereinstimmend von dieser Deformierung berichten; auch die Ärzte, die den Kleinen untersuchten, bestätigen, dass es sich um eine hochgradige, beidseitige Missbildung handelte, die angeboren war. Eine chirurgisch-orthopädische Behandlung wurde jedoch nicht vorgenommen (man beschränkte sich auf das Auflegen von Pfauenfett). Da man die Krankheit sich selbst überließ, wurden die angeborenen Anomalien durch das Gehen schließlich irreversibel. Nachdem von der Medizin keine Hilfe mehr zu erwarten war, organisierten die Angehörigen des verkrüppelten Jungen am 27.01.1947 eine Pilgerreise zum Grab der Dienerin Gottes > Alfonsa von der Unbefleckten Empfängnis, die am 28. Juli 1946 in Bharananganam im Ruf der Heiligkeit verstorben war. Sie besuchten das Grab und das Zimmer der verstorbenen Schwester im Kloster der Klarissen. Danach kehrten alle mit einem Fahrzeug nach Hause zurück. An Thomas’ Füßen hatte sich nichts verändert; er aber betete von da an inbrünstig um seine Heilung, worüber er wie folgt berichtet: „Als ich am Abend des 29. Januar 1947 zu Bett ging, waren meine Füße im gleichen deformierten Zustand wie vorher. Als ich dann aber am darauf folgenden Morgen aufstand und ins Bad ging, fiel meiner Tante auf, dass die Deformation verschwunden war, und sie sagte es meinem Großvater. Erst da wurde mir bewusst, dass ich gesund war. Meine Eltern und ich freuten uns sehr über die Heilung und dankten Schwester Alfonsa.“
Bei der Beurteilung des Falles im Rahmen des Seligsprechungsverfahrens kamen die Mitglieder der Consulta Medica (Ärzterat) zu folgenden Schlussdefinitionen:

Diagnose: „Kongenitale eingewachsene Verdrehung beider Füße vom Typus equinovarus-adductus-supinatus“ (4 von 4).
Prognose: „Ohne entsprechenden Eingriff infaust quoad sanationem“ (4 von 4).
Therapie: „Keine“ (4 von 4).
Art der Heilung: „Plötzlich, vollständig, dauerhaft, auf der Grundlage der gegebenen medizinischen Kenntnisse nicht erklärbar“ (4 von 4).

Lit.: Alfonsae ab immaculata Conceptione. Positio super miraculo, Roma: Sacra Congregatio pro Causis Sanctorum, 1985, Informatio super miro, S. 21.; Resch, Andreas: Wunder der Seligen 1983-1990. Innsbruck: Resch, 1999.
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