Altötting

Der berühmteste Wallfahrtsort Bayerns, hat seinen Ursprung in der Gnadenkapelle, deren Kernbau, ein Oktogon (achteckiger Turm), um das Jahr 700 entstand und der älteste bestehende Kirchenbau im rechtsrheinischen Deutschland sein dürfte. Der achteckige Grundriss weist auf die ursprüngliche Bestimmung als Taufkapelle hin. Der Legende nach hat hier der heilige Bischof Rupertus von Salzburg den ersten christlichen Bayernherzog getauft. Um 1330 kam das in Burgund oder am Oberrhein entstandene, aus Lindenholz geschnitzte, ca. 70 cm hohe frühgotische Bild einer stehenden Muttergottes mit dem Kind nach Altötting, das rund 150 Jahre später, im Jahr 1489, nach den Berichten von zwei Heilungswundern zum Wallfahrtsziel und Gnadenbild wurde. Schon in der ersten Zeit kamen Wallfahrer aus allen Schichten, was bis in die Gegenwart so blieb. Der Umgang der Kapelle ist mit rund 2.000 Votivtafeln aus mehreren Jahrhunderten ausgekleidet. Sie sind zu unterscheiden von dem Zyklus der über 50 großformatigen „Mirakeltafeln“, die etwa 1500 – 1520 von einem Maler aus dem Umkreis der „ Donauschule“ geschaffen wurden.

Lit.: König, Maria Angela: Weihegaben an U.L. Frau von Altötting vom Beginn der Wallfahrt bis zum Anschluss der Säkularisation: Bd. 1. Überzeitl. Zshänge. München: Lentner, 1938; Zellner, Reinhold: Altötting: d. Geschichte d. Wallfahrt; dargest. anhand d. Raumbilder in d. „Schau“ im Marienwerk Altötting; Bildbd. Burghausen: Blick-Punkt-Verl., 1984; Bauer, Robert: Bayerische Wallfahrt Altötting: Geschichte, Kunst, Volksbrauch. München: Schnell u. Steiner, 1985.
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