Agpaoa, Antonio C.

Philippinischer Heiler, genannt „Tony“ (1939-1982), , der mit bloßer Hand, ohne Narkose und Sterilisation die sog. > Psychische Chirurgie praktizierte, bei der rote Flüssigkeiten und Objekte zum Vorschein kamen, die er als echtes Blut, Körper- oder andere Substanzen bezeichnete, was wissenschaftliche Untersuchungen jedoch nicht hinreichend bestätigen konnten. Zu Beginn seiner Heilertätigkeit „operierte“ A. im Trancezustand, später dann auch bei vollem Wachbewusstsein. Er war zunächst Mitglied der Unio Espirita Cristiana de Filippinas und gründete schließlich die Philippine Spiritual Church of Science and Revelation. Ab 1965 wurde er auch von einer Reihe ausländischer Patienten aufgesucht, die wegen der vielfältigsten Beschwerden zu ihm kamen und zum Teil auch Hilfe fanden. Inwieweit es sich dabei nur um psychosomatische Reaktionen handelte oder auch um organische Veränderungen, bleibt offen. Jedenfalls hinterließen die Eingriffe im Gegensatz zu den brasilianischen Heilern keinerlei Narben, was für eine rituelle Heilbehandlung spricht bzw. für Betrug, wie es die Gegner nannten. Auch die zahlreichen anderen paranormalen Fähigkeiten, die von A. berichtet werden, sind bislang ungeklärt. Sicher ist hingegen, dass A. aufgrund seiner Heilertätigkeit weltweit zum bekanntesten Heiler der Philippinen avancierte und sich die Euphorie für philippinische Heiler nach seinem Tod 1982 allmählich auflöste. Filmmaterial über A.s Operationen findet sich am Institut für den Wissenschaftlichen Film in Göttingen/Deutschland.

Lit.: Stelter, Alfred: Psi-Heilung. Bern: Scherz, 1973; Naegeli-Osjord, Hans: Die Logurgie in den Philippinen. Remagen: Der Leuchter/Otto Reichl Verlag, 1977.
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