Adalbert

Slaw. Voitech, hl., Bischof, geb. 956, stammte aus dem Geschlecht der Slavnikiden, wurde 983 zweiter Bischof von Prag und legte wegen erheblicher Spannungen zwischen Slavnikiden und Premysliden das Bischofsamt in die Hände Johannes XV. 989 trat er in das römische Benediktinerkloster St. Bonifatius und Alexius ein. Kehrte dann 992 wieder auf den Bischofssitz in Prag zurück, den er jedoch 994 erneut verlassen musste. Nach kurzer Missionstätigkeit in Ungarn und einem Aufenthalt in Rom erlitt er bei der Missionierung der Preußen am 23. April 997 den Märtyrertod und wurde in Gnesen beerdigt. 999 wurde A. von Silvester II. heiliggesprochen (Fest: 23. April), zumal seine Verehrung in den östlichen Ländern besonders groß war. In Böhmen schreibt man seiner Fürbitte in mehreren Quellen eine besondere Heilkraft zu. In Polen glaubt man, dass die Frösche nach A(da)lberti so viele Tage verstummen, als sie vorher gequakt hatten. Nach der Legende hätte Adalbert den Fröschen die Mäuler gestopft, als sie ihn beim Gebet störten. Zudem sei er einer Schlange auf den Kopf getreten, wobei auch alle anderen Schlangen im Umkreis ihre Köpfe verloren, weshalb man das Verschwinden der Schlangen aus der Gegend von Wielun dem hl. Adalbert zuschrieb (Kühnau, 298).

Lit.: Voigt, Heinrich Gisbert: Adalbert von Prag. Berlin, 1898; Kühnau, Richard: Schlesische Sagen III. Leipzig: Teubner, 1913; Theologische Realenzyklopädie. Bd. I. Berlin: Walter de Gruyter, 1977, S. 410-414.
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