Furtner, Anna Maria

(* 1823; † 04.11.1884 Frasdorf/D), bekannt als „Wassertrinkerin von Frasdorf“.
F. wurde 1843 fünf Wochen lang an der Münchner Universitätsklinik untersucht, worüber der Geheime Rat Dr. von Walther im Bulletin der königl. Akademie der Wissenschaften, 1884, Nr. 31, München, 12. Juli, Folgendes ausführt:
„Schon seit längerer Zeit erregte die Aufmerksamkeit der Aerzte und Naturforscher ein jetzt 20-jähriges Bauernmädchen,
Anna Maria Furtner aus Weizenreuth in dem Landgerichte Rosenheim, von welcher behauptet wird, dass sie seit 11 Jahren nur Wasser, und bloß im Frühjahr kurze Zeit lang frisch ausfließenden Birkensaft, außerdem aber keine Speise genieße und eben so lange schon keine Stuhlentleerung gehabt habe, jedoch Urin lasse und regelmäßig, obgleich etwas sparsam menstruirt sey. Zeugnisse von Aerzten, Geistlichen und Beamten bestätigen die Richtigkeit der Thatsache. Zur näheren Beobachtung und Untersuchung wurde sie 1843 in das allgemeine städtische Krankenhaus in München aufgenommen und in demselben 5 Wochen lang in einem abgesonderten wohl verwahrten Zimmer genau beobachtet: worauf der Herr Krankenhausdirektor ihr das Zeugnis ertheilte, ,daß sie diese 5 Wochen lang bloß von Wasser gelebt und keine Fäcalausleerungen gehabt habe.‘
Glücklicher Weise ist bisher dieser Fall von Ostentation, und von miraculoser Zuthat rein gehalten worden, und es besteht kein näherer Grund, Betrug und Täuschung aus Gewinnsucht… anzunehmen.“
50 Jahre lang soll F. nur von Wasser gelebt haben.

Lit.: Fanderl, Wastl: Die Wassertrinkerin von Frasdorf: ein Lebensbild der Maria Furtner, Bauerstochter von Weizenreit. Prien a. Chiemsee: Ecora-Verlag 1985.
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