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(Mutter), kappadokische (kleinasiatische) Muttergöttin und Personifikation der fruchtbaren Natur, aber auch Kriegsgöttin mit dem Beinamen „Siegbringende“ und „Unbesiegte“. Ihr Hauptkultort war Komana, von wo ihr Kultbild von Orestes und Iphigenie nach Tunis entwendet und dann wieder zurückgebracht wurde. Soldaten brachten es im 1. Jh. v. Chr. nach Rom.
Ihre Feste zeichneten sich durch orgiastisches Treiben ihrer Gefolgsleute aus, die sich unter wildem Lärm geißelten und mit Doppelbeilen wundschlugen, um das ausfließende Blut zu trinken oder auf das Gottesbild und den Altar zu sprengen.
Auf Münzen wird M. mit Doppelaxt und Keule dargestellt. In hellenistischer Zeit war sie vielen griechischen Göttinnen gleichgesetzt, so der Athene, der Artemis und der phrygischen Kybele.

Lit.: Bellinger, Gerhard J.: Knaurs Lexikon der Mythologie. München: area, 2005.
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